25Januar
2013

Puerto Montt

Nach der Ankunft im Seengebiet gab ich mir mal einen Tag Zeit, die umliegende Stadt zu erkunden.

Im Hafen selbst darf man leider nicht rumlaufen, so dass ich mich auf das Zentrum und eine Art Touristen-Köder-Markt beschränkte. Letzterer ist direkt an der Bucht gelegen und durchaus einen Besuch wert. Man kommt dabei zunächst an einigen Garagen mit Aufbau vorbei, in denen die üblichen Souveniers erworben werden können.

Dann kommt man auf einen kleinen Platz, bei dem am Strand ein Haufen kleine Boote liegen, die teilweise ihre besseren Tage wohl schon hinter sich haben.

Die Fähre mit der ich angekommen bin, ist hier im Hintergrund zu sehen.

Daneben wurde so eine Art Restaurant-Komplex aus vielen kleinen Holzstegen und Hütten zu einem großen Ganzen gebaut. Wenn man den omnipräsenten Fischgeruch ignoriert, kann man die hübsch gemachte Anlage bewundern.

Folgt man dem Strand in anderer Richtung, so kommt man ins Zentrum, welches von geradezu lächerlich vielen Autos durchfahren wird. Puerto Montt ist ja eigentlich nicht allzu groß, aber Busse und etliche PKW winden sich fortwährend durch jede der vielen Gassen zwischen Meer und Hügel. Als innerstädtisches Highlight ist wohl so eine Art Park gedacht, in dem Überbleibsel der Zeit zu sehen sind, als noch Züge durch weite Teile Chiles fuhren.

Im Zentrum selbst gibt es dann nicht so viel interessantes zu sehen. In den meisten Internet-Cafes gibt es kein Skype und in allen Restaurants und Imbissbuden gibt es mehr oder weniger die gleichen vier-fünf Gerichte. Dabei lassen die Namen durchaus oft orientalische, italienische oder notfalls deutsche Speisen vermuten.

Wenn man dann aber reingeht und sich erkundigt, was man denn für arabische Gerichte im "El Oriente" so bestellen könnte, wird einem erklärt, dass es selbstredend chilenische Speisen gebe, was dann meistens Sandwiches oder Hotdogs meint.

Im deutschen Verein kann man dann noch kostenlos das Museum besichtigen und sich die Besiedlungsgeschichte der Region, die so um 1850 begann, zu Gemüte führen.

Die besagt - zusammengefasst - dass die chilenischen Präsidenten ab Mitte des 19 Jhds. beschlossen, das damals noch spärlich besiedelte und unterentwickelte Seengebiet zu kolonisieren und offerierten daher Land an ausländische Handwerker, Kaufleute und andere ausgebildete Leute. Dem folgten - frustriert vom Scheitern der liberalen Revolution - hauptsächlich Deutsche, später auch einige Kroaten. Deswegen gibt es hier auch heute noch Brauereien mit Namen und Slogans wie "Kunstmann - das gute Bier" und "Salzburg - extremes Bier", sowie Kuchen in vielen Kaffees.