09Dezember
2012

Pinguine

Heute durfte ich das großartigste und beste auf dieser Erde nur Mögliche Erleben: Pinguine in natürlicher Umgebung beobachten😉

Rund um Punta Arenas gibt es mehrere Kolonien, die während dieser Jahreszeit meistens mit dem Verhätscheln ihrer Jungen beschäftigt sind. Viele von ihnen befinden sich auf Inseln, aber es gibt auch eine namens Sena Otway, die nördlich der Stadt an einem Fjord liegt. Diese zu besichtigen, war mein heutiges Tageshighlight.

Nach 1½-Stunden Fahrzeit im Kleinbus kamen wir am Fjord an und es gab gleichmal Aufregung. Einigen der anderen Fahrgäste war von einer Reiseagentur der für die Fahrt ausgegebene Preis als Gesamtpreis angepriesen worden und nun waren sie schockiert, dass sie für den Eintritt noch separat bezahlen mussten. An ihrer Stelle hätte ich mich wohl auch auf den Schlips getreten gefühlt, aber mir war das im Hostel richtig erklärt worden.

Auf abgesteckten Pfaden konnte man da zu verschiedenen Aussichtspunkten klettern - einer direkt am Fjord, die anderen ein bisschen weiter Landeinwärts. Von dort aus, sowie von den Pfaden dazwischen konnte man dann den Pinguinen zuschauen.

Beim Schwimmen hat man sie sinniger Weise kaum gesehen, sondern bestenfalls, wie sie auf der Wasseroberflache treiben und sich die Wellen ins Gesicht klatschen lassen. Die Tätigkeiten an Land lassen sich grob in drei Hauptaktivitäten unterteilen:

  • Einfach nur rumstehen und gar nichts tun: So photogen die Genossen auch sind, für touristische Interessen ist das dann doch meistens uninteressant
  • Das Gefieder putzen: Dabei scheint wohl ziemlich viel Zeit drauf zu gehen und die Pinguine wirken dabei überaschend gelenkig
  • Rumwatscheln: Sicherlich das Highlight unter den Aktivitäten, da die Burschen dabei einen ziemlich ulkigen Eindruck hinterlassen. Sie sind auch nicht besonders scheu und kommen dabei recht nahe an die Menschen heran. Vor allem aber ist ihr Laufstil einfach herausragend elegant anzusehen. Unglaublich grazil wirkt es, wie sie immer die Plautze voran und mit nach hinten gestreckten "Armen" von einem Fuß auf den anderen Wackeln. Außerdem hüpfen sie ziemlich lustig, wenn das Terrain das erfordert.

Vor allem abseits des Strandes sieht das insgesamt recht kurios aus, da sich die Pinguine dann über die Wiesen verteilen und einen ziemlich surrealen Eindruck hinterlassen. Mir erschien das zumindest wie ein Magritte-Bild, bei dem eine klassische Weidelandschaft mit ordentlich Bergen in Hintergrund aus abstruser Motivation heraus mit ein paar Pinguinen versehen wurde.

Pinguine beim Spaziergang 

Auf der Rückfahrt durften wir von Auto aus noch ein paar Ñandús sehen. Dabei handelt es sich um Vögel, die wie Emus aussehen, aber ein gutes Stück kleiner sind. Außerdem fanden wir an der Straße ein leider überfahrenes Gürteltier. Es tat mir natürlich leid darum, aber photografiert habe ich es dann trotzdem, weil mir das schon äußerst exotisch vorkam. Ein Gürteltier habe ich bisher noch nicht einmal im Zoo gesehen.