25Februar
2013

In der Klischee-Kolonie

In der Nähe der Metropole Córdoba befindet sich das Örtchen Villa General Belgrano, das sich sehr schön für einen Tagesausflug eignet.

Bekanntheit erlangte es schon kurz nach der Gründung zu Beginn der 30er Jahre als von Einwanderern gegründetes, typisch deutsches bzw. alpines Dorf. Spätestens ab den 50ern hat es zwar keine nennenswerten Neu-Auswanderer dorthin gegeben, aber zu touristischen Zwecken haben sich die Einwohner redlich darum gemüht den Eindruck eines bayrischen Dorfes zu wahren und sogar zu übersteigern. Die Gegend selbst ist wohl eine der wohlhabenden in Argentinien und die Häuser sehen alle sehr gepflegt und hübsch aus. Dekoriert sind sie aber allesamt mit Holzschildern, auf denen regelmäßig deutsche Wörter eingestreut sind. Außerdem gibt es geschlagene 4 Brauereien und ein Oktoberfest, dessen Deko und Bühne aber das ganze Jahr über steht.

Die Grenze zu richtigem Kitsch wird aber eher selten erreicht - oder ich bin dem gegenüber schon abgestumpft. Jedenfalls gibt es durch einige Gartenanlagen auch einen Bach, den man entlang laufen kann und einige Berge zum raufklettern, wenn man kurz Pause von so viel Klischee auf einmal machen will.

Nach etwa 10 Stunden in Villa General Belgrano, war ich mir sogar sicher, dass es neben den Touristen sogar auch ein paar echte Einwohner gibt. Es können nur nicht allzu viele sein, da es 3 Mal so viele Touri-Infos wie Supermärkte gibt.

 

P.S.

Mit den Bildern dieses Eintrags wurde die 50MB-Marke überschritten. Ich muss also in einer Zwischenlaudatio meinen Vater erwähnen, der mir die Premiummitgliedschaft und damit erhöhtes Speichervolumen bescherte, ohne welches dieser Blogeintrag nur noch als Textversion hätte erscheinen können. Danke.