07November
2012

Alltag

Nach geschlagenen 2½ Tagen hat sich bei mir schon ziemlich klar ein Alltag herauskristallisiert, den ich hier mal kurz anreißen wollte:

Meine Gastgeberin (eine ältere Frau namens Marilu) bereit typischer Weise Frühstück vor, welches normalerweise aus einer Schüssel Obst und ein bisschen Toast mit Konfitüre besteht. Dazu gibts dann schwarzen Tee, alles zusammen sehr hübsch drappiert und verteilt über mehrere Teller, Schüsselchen und Tassen. Marilu selbst frühsteckt nicht, sondern trinkt eigenen Angaben zu Folge nur einen Kaffe, was zu bezeugen mir aber bisher noch nicht geglückt ist.

Danach mache ich mich dann auf den Weg zur Schule, an der die Stunden offiziell zwischen 9 und 13 Uhr stattfinden. Die ersten zwei umfassen Grammatikunterricht, die anderen beiden Sprachtraining. Da ich mit ziemlich gestückelte Vorkenntnisse angefangen habe, musste ich die Kurse schon ein paar Mal wechseln, um etwas passendes zu finden.

Die Schule selbst ist im Grunde genommen eine deutschsprachige Kolonie. Geschätzte 50% der Schüler (insgesamt ca. 70) sind Deutsche und die anderen zu meist Schweizer oder eventuell Brasilianer. Alle anderen sind quasi Exoten.

 Ansicht der Schule von aussen

Das Nachmittags- und Abendrogramm ist dann weitestgehend flexibel. Irgendwann zwischen 18 und 20 Uhr gibt es zumeist Abendbrot und während dessen versuche ich - sogut wie irgend möglich - das zu verstehen, was Marilu während dessen erzählt.

Gestern hingegen war ich erstmalig beim Aikido-Dojo in Providencia. Der Stil den sie dort praktizieren nennt sich Kenkyukai und ist schon etwas anders als das gewohnte Takemusu. Überdies ist das natürlich eine ausgezeichnete Möglichkeit, auch ein paar Leute außerhalb des Touristenkindergartens zu treffen.

Ausserdem bin ich jetzt wieder im Besitz eines Handys, welches zwar leider moderner ist, als mein altes Nokia das war, aber immerhin über kein Touchscreen verfügt.

Als nächstes sehe ich mich der bedeutsamen Aufgabe gegenüber, ein Fahrrad aufzutreiben.