17November
2012

Cabalgata

In der vergangenen Woche besuchten ein paar Vertreter von "Tu ruta es Chile" die Schule, um sich bei den Opfern des Ausflugs nach Valparaíso zu entschuldigen und hatten ein paar Versöhnungsangebote im Gepäck. Unter diesen fand sich auch ein satter Rabatt auf einen anderen Ausflug (mit anderem Guide und Fahrer), so dass ich mich am Samstag ab etwa 10:30 im Bus ins Cajon del Maipo befand. Dabei handelt es sich um eine Schlucht in den Anden, die wirklich sehenswert ist und die man von Santiago aus nach einer guten Stunde Fahrzeit erreicht. Außerdem gibt es zahlreiche Aktivitäten, denen man dort nachgehen kann.

Für eine davon konnte man 10 Schüler (mich eingeschlossen) von 2 verschiedenen Sprachschulen interessieren. In zwei Autos machten wir uns folglich auf den Weg. Leider hatte einer der Fahrer Orientierungsprobleme, weswegen wir etwas länger brauchten, aber glücklicherweise gab es an allen Ecken genügend Leute, die die Gegend offenbar besser kannten und uns den Weg weisen konnten.

Auf einem Gehöft im besagtem Tal wechselten wir dann allesamt auf Pferde und machten uns auf einen ca. 5-stündigen Ausritt. Nur einer der Fahrer bewachte ob seiner Statur wohl im Interesse der Pferde die Autos. Stattdessen begleiteten uns zwei erfahrene Reiter, ein paar junge Pferde ohne Reiter (zum Eingewöhnen) und eine wechselnde Anzahl von Hunden.

Im Grunde ist das eine zunächst eine ziemlich entspannte Angelegenheit, da die Pferde die Strecke und die Stopps schon kennen und man als blutiger Anfänger im Reiten auch gar nicht so viel Einfluss hat oder zu nehmen braucht. De facto sitzt man nur auf dem Pferd, welches alles schon von alleine richtig macht und hat genügend Zeit die Landschaft zu genießen und unglaublich dreckig zu werden. Die Gegend ist nämlich sehr trocken, aber Wind und Pferde wirbeln ordentlich Staub auf.

Nach einer recht ebenen Strecke zu einem weiter hinten im Tal gelegenen Wasserfall ging es dann ein gutes Stück bergauf. Hier hatte jeder die Chance, nochmal ein bisschen Sonnencreme über die Staubschicht auf der Haut zu schmieren, bevor wir wieder die Rücktour zur Ranch antraten.

Das Reiten selbst wurde ehrlich gesagt nach einer Weile ein bisschen öde. Aber die ungewohnte Sitzposition beschäftigte mich dann doch die ganze Zeit über und blieb auch ein paar Tage danach noch meinen Beinen im Gedächtnis.

Zum Abschluss gab es Asado, was die chilenische Variante von Grillen ist und folglich nicht mein persönliches Tageshighlight war.. Das gereichte Brötchen war ähnlich trocken, wie das Tal.

Aufgrund der sehr sehenswerten Landschaft war es aber trotzdem ein Ausflug, den ich so auch weiterempfehlen könnte.

   Aufwärts...

Später war ich dann noch auf einer chilenischen Geburtstagsfeier, auf der wenig typische Speisen (z.B. Sushi) in typischen Mengen (sehr viel) gereicht wurden und ich das erste Mal die Cueca, den chilenischen Nationaltanz sehen konnte.